Die Sache mit dem Loslassen
Loslassen ist einer der Schlüssel zu innerem Frieden und Freude. Aber was? Aber wie? Das Allerwichtigste zuerst: Loslassen findet nicht im Kopf statt. Der Verstand würde gerne die Kontrolle über das Loslassen haben – aber das wäre in etwa so, wie wenn du den Bock zum Gärtner machst ;)
Warum ist das so? Hier meine Erfahrungen dazu:
- Ich kann nur etwas loslassen, was mir bewusst ist.
Das meiste, was uns tagtäglich beeinflusst, ist unbewusst, läuft also unterhalb des Radars des Verstandes. Es sind die versteckten Glaubenssätze, die unbewussten Konditionierungen, die abgeschnittenen Anteile, die im Verborgenen wirken. Sichtbar werden diese erst, wenn wir das Licht des Gewahrseins auf sie scheinen lassen. Im Raum des Gewahrseins können sie auftauchen und gesehen werden. Das geschieht nicht nach einem festen Plan (ich will das und das erlösen), sondern folgt der viel umfassenderen Intelligenz des Lebens. - Ich kann nur loslassen, was ich willkommen heiße.
Loslassen und Willkommen heißen sind für den Verstand ein Widerspruch. Aus der Perspektive des beobachtenden Gewahrseins hingegen ist das der einzig wahre Weg: Jeder Widerstand gegen etwas – auch gegen das, was ich loslassen will – blockiert den Fluss der Energien. Indem ich erlaube, dass es vollständig da sein darf, kann es sich zeigen, erblühen und vergehen. - Ich kann nur loslassen, was ich nicht bin.
So wie ein Auge sich nicht selbst anschauen kann, so kann das, was loslässt, nicht gleichzeitig das sein, was losgelassen werden will. Der Verstand und seine Konzepte sind der Teil, der losgelassen werden will, also kann der Verstand nicht der “Loslasser“ sein. Nur aus dem Raum des Gewahrseins als unbeteiligte Instanz heraus kann Loslassen geschehen.
Daher ist Gewahrsein nicht nur das Ziel, sondern auch das Werkzeug. Je mehr du dich als Gewahrsein erkennst und darin verankerst, desto leichter kann Loslassen geschehen.