Ins Leben hineinsterben
Zunächst einmal: Ich liebe dich. Ich sehe dich. Ich fühle dich. Auch wenn ich deinen Namen nicht kenne. Ich weiß, wer du bist – dein Sehnen, dein Suchen, dein Erkennen – ist nicht getrennt von meinem. Ich bin dankbar, dass du da bist.
Wie letzte Woche schon begonnen fühle ich immer noch den Impuls mit dir zu teilen, wie mein eigenes Erwachen sich gerade zeigt.
Tiefer sinken in die eigene Wahrheit
Einen tiefen Eindruck hinterlässt im Moment der Kurs True Meditation. Auf Basis des gleichnamigen Buches von Adyashanti gibt es ein Arbeitsbuch mit Fragen und Übungen und regelmäßigen Austauschtreffen mit einem Buddy. Vordergründig geht es um Wissen, aber tatsächlich ist es eine Einladung tiefer zu sinken in die eigene Erfahrung und Wahrheit.
Ich muss immer über mich selber schmunzeln, wenn diese Impulse, wie bspw. mich zu einem Kurs anzumelden, völlig überraschend und aus dem Nichts auftauchen. Ziemlich zeitnah höre ich dann die Stimme des Verstandes mit einer klugen Erklärung, warum das total Sinn macht, nur um dann zu erfahren, dass das worum es wirklich geht, was ganz anderes ist – und viel tiefer und existenzieller als alles, was mit Wissen zu begründen wäre. Dieses Spiel zwischen Intuition und Verstand ist dann leicht, wenn ich offen und neugierig bleiben kann.
Innehalten an der Grenze zwischen Wissen und Nichtwissen
Eine weitere Überraschung kam bei der Übung Meditative Selbsterforschung, bei der es darum ging, über die Grenzen des eigenen Wissens hinaus zu schreiben. Da Worte meine Heimat sind, war ich erstaunt, dass kaum Worte auftauchten. Stattdessen kam die Antwort als direkte Erfahrung, jenseits der Worte. Vielleicht kannst du das Wunder zwischen den Zeilen auch spüren?
Was ist Leben?
Leben ist Leiden.
Leben wird als Leiden erfahren.
Ich denke, was ich als Leiden erfahre, ist Leben.
…
Ich habe keine Ahnung, was Leben ist.
Sich dem Leben mit dem Verstand zu nähern
ist wie der Versuch, Farben zu riechen.
Mein Wissen über das Leben stammt aus den Gedanken über das Leben.
…
Gibt es einen anderen Weg, das Leben zu erkennen?
…
Das Hineinsinken in diese Frage erweicht das Herz.
…
Tränen.
…
Das Leben erkennen zu wollen, bedeutet,
mit einem offenen Herzen und einem leeren Verstand zu kommen.
Das Leben streift ganz sanft alles ab, was ich nicht bin.
…
Ins Leben hineinsterben.
…
…
…
Dankbarkeit.
Demut.
Gnade.