Unglaublich: Was Gedanken wirklich sind…
Als ich das erste Mal verstanden habe, was damit gemeint ist, dass Gedanken nur Spiegelungen sind, da habe ich erst mal eine Zeit lang nur da gesessen und gelacht. Es ist so banal, dass es unglaublich scheint, dass ich es die ganze Zeit übersehen habe und dass es überhaupt möglich war, dass ich den Gedanken so viel Bedeutung beigemessen habe.
Was sind Gedanken?
Die steile These lautet: Alles, was du nicht direkt mit deinen Sinnen erfahren kannst, ist ein Gedanke. Gedanken sind nur Spiegelungen. Sie sind nicht real. Jeder Gedanke ist entweder eine einfache Spiegelung von einem der fünf Sinne oder von einem anderen Gedanken (frei nach Angelo DiLullo). Als Spiegelung der Sinne können sie bspw. in Form von Worten auftauchen, dann würden sie dem Hörsinn zugeordnet. Oder als innere Bilder, dann wären sie im Sehsinn zu finden.
Schau selber nach!
So weit zur Theorie, nun zur Praxis. Du kannst das ganz leicht selbst erforschen. Das Tolle an dieser Art der Erforschung ist, dass du alles bei dir hast, was es braucht. Du brauchst dafür kein Buch, keinen Lehrer, keine bestimmte Methode. Nur deine fünf Sinne und die Bereitschaft, genau hinzuschauen.
- Nimm dir einen Moment Zeit und denke an einen Apfel. Siehst du den Apfel vor dir? Wie sieht er aus? Welche Farben, welche Form hat er? Kannst du dich an seinen Geschmack erinnern? Hast du eine bestimmte Körperwahrnehmung, die auftaucht, wenn du an den Apfel denkst? Oder hast du vielleicht nur das Wort „Apfel“ in deinen Gedanken?
- Nun nimm dir einen echten Apfel. Betrachte ihn, nimm ihn in deine Hand, beiße hinein. Höre das Knacken, wenn du hineinbeißt. Schmecke den Saft.
- Was ist der Unterschied zwischen der Reflexion der Sinneswahrnehmungen in deinem Geist und der direkten Erfahrung durch die Sinne?
- Statt dem Apfel kannst du natürlich auch jeden anderen Gegenstand nehmen, der sich gerade in deiner Nähe befindet.
Die Erkenntnis, dass Gedanken wirklich nichts anderes sind als heiße Luft, Spiegelungen, Fantasiegebilde – ist zum einen befreiend, aber auch ernüchternd. Vor allem wenn klar wird, dass das ausnahmslos für alle Gedanken gilt. Auch der Gedanke, dass du existiert, dass es einen Gott gibt, dass, was auch immer dir heilig ist….
Und gleichzeitig ist dieses Erkennen erst der Anfang – denn was ist wahr, wenn es die Gedanken nicht sind?