Warum wir die Liebe fürchten
Die Liebe hat eine wunderbare Eigenschaft: Sie öffnet dein Herz, macht dich weich und empfänglich. Sie verbindet dich mit dir selbst, deinem innersten SEIN, allem Lebendigen in der Form und im Formlosen. Sie durchdringt alles, belebt alles, heißt alles willkommen. Sie ist tatsächlich die stärkste Kraft im Universum – und wir fürchten sie!
Denn sie entzieht sich jeglicher Kontrolle. Sie bringt die schützenden Mauern deines sicheren „Gefängnisses“, namens Ich, zum Einsturz. Durch sie schmelzen deine Widerstände, deine lieb gewonnenen Gewohnheiten und Ideen. Die Liebe öffnet die Tore zu alten Verletzungen. Blockierte Energien kommen in Fluss. Und was einst mit Schmerz in deinem Körper gespeichert wurde, wird sich mit Schmerz seinen Weg in die Freiheit bahnen.
Zu viel Liebe kann dein System genauso überfordern wie zu wenig davon. Ein ganz praktisches Beispiel: Ein Straßenhund, der nur Schläge und Ablehnung kennt, wird die gut gemeinte Liebe und Fürsorge eines neuen Besitzers misstrauisch beäugen. Das hat nichts mit Logik zu tun, sondern ist eine zutiefst in unser Nervensystem eingebaute Reaktion. Daher kannst auch du als denkendes Wesen dich nicht selbst mit klugen Ratschlägen („Liebe ist doch toll. Warum kann ich Liebe nicht annehmen? Ich sollte das jetzt wirklich mal tun…“) in die Liebe hineinquatschen.
Im Gegenteil. Mehr Druck ruft mehr Widerstand hervor. Stattdessen: Sei sanft. Sei langsam. Halte den Raum für dich und würdige deinen Weg. Im Licht deines Gewahrseins wird sich alles in seiner Zeit entfalten. Denn eines ist sicher: Du kannst der Liebe nicht entkommen, da du die Liebe bist und nie etwas anderes warst.